Das Geschäfts- und Wohnhaus ist ein typischer Zeitzeuge der 1950er-Jahre und steht prominent an zentraler Lage im Kleinbasel. Wohlproportionierte und strukturierte Fassaden markieren die belebte Strassenecke. Das Gebäude beinhaltet eine für Zentrumslagen charakteristische Nutzungsvielfalt (Verkaufsgeschäfte, Büros, Wohnungen).
Der Instandsetzungsrückstand sowohl der Haustechnik als auch der Gebäudehülle machten eine Gesamtsanierung unumgänglich. Die ökonomischen Rahmenbedingungen verlangten nach einer Instandsetzung während laufendem Betrieb bzw. im bewohnten Zustand, was die Umbautiefe der 4 Verkaufsläden, 3 Büros und 20 Wohnungen sowie den Bauablauf stark prägten.
Die Strangsanierung beinhaltete den Komplettersatz der Küchen und Bäder (inkl. sämtlicher Haustechnikleitungen, Ersatz Boden-, Wand-, Deckenoberflächen) sowie das Einbringen einer Komfortlüftung und wurde in 5 Wochen pro Steigzone durchgeführt.
Die Dämmung der Gebäudehülle sollte möglichst lückenlos erfolgen. Die Fassaden erhielten eine Aussenwärmedämmung, die Fenster wurden ersetzt und die Dach- und Terrassenflächen gedämmt. Dank dem Einbeziehen der innenliegenden Balkone in den Dämmperimeter konnten wesentliche bautechnische Anschlussprobleme gelöst und Wärmebrücken umgangen werden. Sämtliche Wärmebrücken zu eliminieren ist bei Sanierungen kaum möglich. So wurden die Wärmebrücken bei den Auskragungen des Daches, der rückseitigen Balkone und im Bereich des Gebäuderücksprunges im Erdgeschoss bewusst in Kauf genommen, bauphysikalisch analysiert und kalkuliert. Es sind keine Kondensatprobleme in diesen Bereichen zu erwarten.
Dank diesen Massnahmen konnte die Authentizität des Gebäudetypus aus den 1950er-Jahren beibehalten und ca. 80% des Heizwärmebedarfs eingespart werden.